Über staatliche Biere, geheime Kriege und süchtige Mäuse
Laos wird "das Land der Millionen Elephanten" genannt, doch aus unserer Sicht wäre "das Land der Millionen Schmetterlinge und des Grüns" treffender. Die Reise durch Laos wärend der Regenzeit hat
den Begriff Grün für uns vollig neu definiert.
Für die unglaubliche Anzahl an Schmetterlingen gibt es zwei Erklärungen. Die romantische: weil die Natur von Laos mit Regenwäldern, endlosen Reisfeldern und saftigen Wiesen, einfach ein Paradies
für die bunten Flugobjekte ist. Die pragmatische Erklärung: weil Schmetterlinge so etwa die einzigen Tiere sind welche die Laoten nicht essen. Im Gegensatz zu Vögeln, der eigentliche Fressfeind
der Schmetterlinge, was zusätzlich zu dieser Vielfallt an Schmetterlingen führt. Ganz nach Darwin: "The survival of the fittest" oder hier" the survival of the to small to eat!"
Laos hat uns in seinen Bann gezogen und war ein krönender Abschluss unserer Zeit in Asien.
Die magischen Landschaften zwischen Mekong und den Bergen, die tragische und doch faszinierende Geschichte des Landes und die Gelassenheit der Menschen und ihres alltäglichen Lebens haben es uns
angetan. In Asien gibt es ein Sprichwort, dass grob übersetzt so lautet: In Kambodscha pflanzen sie den Reis, in Vietnam verkaufen sie ihn und in Laos hören sie zu wie er wächst. Dieses
Sprichwort spiegelt perfekt die Atmosphäre in Laos wieder. Einen Laoten zu stressen oder Hektik hier zu erleben – ein Ding der Unmöglichkeit! “Laos liebster Seelenzustand ist allergrößte
Gelassenheit” Klar kann diese Gelassenheit in gewissen Situationen auch etwas nerven. Wenn du zum Beispiel auf einen Bus stressen musst oder kurz davor noch was essen willst und genau dann, die
zum schnellen Handeln aufgeforderten Personen, wieder sehr aufmerksam zuhören was der wachsende Reis so zu erzählen hat. Es gilt einfach diese Stressituationen von Beginn weg zu vermeiden, was
wir mit unserer einjährigen Reiseerfahrung schon recht gut können. Dieses Vermeiden von Stresssituationen haben die Laoten äusserst gut im Griff. Denn ein anderes laotisches Sprichwort lautet:
Weise hasten nicht und hastende sind selten weise". Aber meistens Weisse, wird sich der Laote hier denken.
Ach ja! Laos ist auch das Land des Beerlao. Das Bier des Staatsbetriebs hat einen Marktanteil von 99 Prozent. Glücklicherweise ist dieses Bier gut, ja eigentlich verdammt gut, und wird in
sehr sympatischen 0,64 Literflaschen verkauft zu einem ebenfalls sehr sympatischen Preis von 1.20
Vom Bier ist der thematische Weg zu Deutschen nicht weit und somit ist dieser Bericht bei unserer eigentlichen Reise angelangt. Stalker Mamma, Stalker Papa und Stalkerkind sind uns nämlich über
die Grenze gefolgt und haben sich in Si pha Don im gleichen Guesthouse niedergelassen. Hier ist der Mekong ganze 17 km breit und er bildet 4000 Inseln. Auf drei dieser Inseln gibt es eine
touristische Infrastruktur. 4 Tage direkt am Mekong in der Hängematte dem süssen Nichtstun frönen und am Abend mit unseren liebgewonnenen Reisefreunden das Produkt des oben genannten
Staatsbetriebes konsumieren. Herrlich!!! Auf der Insel Don Khone trafen wir auch auf unsere neuen Vorbilder. Haino und Liane. Er 75 und sie, (Alter der Redaktion bekannt). Die beiden haben schon
die ganze Welt bereist und sehen keinen Grund, nur weil sie schon etwas über 50zig sind damit aufzuhören. Das wirklich erstaunliche dabei, es gab keinen erkennbaren Unterschied zwischen ihrer und
unserer Art zu reisen. Das heisst gleiche Transporte, gleiche Unterkünfte und gleiche Unernehmungslust. Liebe Grüsse an euch zwei und ihr habt unseren grössten Respekt.
Vom 4 Stunden entfernten Pakse sind wir mit dem Motorad für 2 Tage aufs Bolavenplateau gefahren. Die Hochebene wird geprägt von Tee,- Kaffe,- und Pfefferplantagen, nebligen Wäldern und unzähligen
Wasserfällen. Bei einem dieser Wasserfällen stiessen wir auf andere Touristen die mit einem platten Reifen am Strassenrand standen. Schön, dachten wir, dass es auch anderen so geht und schön
kommen wir mal heil davon. Eine Stunde später standen auch wir in einer kleiner Werkstatt und schauten einem Einheimischen dabei zu wie er unseren Hinterreifen reparierte. Platten Nummer 13 und
langsam nervt es wirklich. Wir haben uns schon gefragt ob wir irgend etwas bei dem Gebrauch dieser Fahrzeuge falsch verstanden haben.
Mit dem Sleeperbus ging es von Pakse in die laotische Hauptstadt Ventiane. Ein fahrender, doppelstöckiger Mehrbettschlafsaal. Überraschenderweise haben wir von den 10 Stunden Fahrt etwa 7 Stunden
geschlafen. Die laotische Hauptstadt hat eigentlich nicht sehr viel zu bieten, trotzdem war uns zum Feiern zumute. Wir konnten unser einjähriges Reisejubiläum feiern. Wir sind einfach
unendlich dankbar, dass wir die Möglichkeit haben unseren Traum zu verwirklichen, dass wir bis jetzt von Krankheiten oder anderen Problemen verschont blieben und das wir diese Zeit zusammen
geniessen dürfen. Gefeiert haben wir das vergangene Jahr mit einer Pizza bei Roberto. Roby ist vor 2 Jahren in Ventiane hängengeblieben und bäckt seither in einer kleinen Gasse Pizzen. Die
Zutaten, also Oliven, Salami, Gorgonzola oder Schinken importiert er selbst aus Italien. Ein kulinarischer Traum in Pizzaform. Wir haben wirklich keine Probleme mit dem asiatischen Essen und es
gib ja hunderte von äusserst leckeren Gerichten und doch muss es zwischendurch einfach was westliches sein. Auch über einen Mc Donnalds Burger können wir uns nach 6 bis 7 Wochen Reis wieder
freuen wie kleine Kinder.
Über Vang Vieng gings von Ventiane nach Muang Ngoi, ein kleines Dorf, dass nur mit dem Boot erreichbar ist. Anderer Fluss als in Si Pha don aber eigentlich gleiche Tagesbeschäftigung. Ein bischen
Wandern und ausgedehntes und intensives Faullenzen.
Next Stop Luang Prabang oder die einzige laotische Stadt die Charme hat. In dieser Stadt gibt es, wie in vielen anderen Städten in Südostasien, ein Projekt welches sich BackstreetAcademy
nennt. Im Rahmen dieses Projekts werden Kurse angeboten in denen man auf traditionelle Weise typische Gebrauchsgegenstände herstellen kann.. Anderst gesagt mit Menschen aus der Region dass tun
was sie am besten können und mit dem sie ihr Geld verdienen. Als Ziel die traditionelle Handwerkskunst zu erhalten und den lokalen Hanwerkern einen Teil des Tourismuskuchens abzuschneiden. Dömi
hat sich, zusammen mit Phan Keosoulinya einem lokalen Meisterschmied, sein eigenes Messer geschmiedet. War echt geil obwohl nach einen Jahr hornhautvernichtendem Rumreisen die Finger nach dem
vielen Hämmern ziemlich schmerzten.
Im Norden von Laos liegt Luang Namtha im Grenzgebiet von Laos, China, Myanmar und Thailand.
Dieses Gebiet war, oder ist zum Teil immer noch, Opiumland. Versteckt in den Wäldern gibt es heute noch riesige Opiumfelder und so überrascht es wenig, dass man hier öfters von traditionell
gekleideten Akha Damen gefragt wird, ob man einen Bedarf an Opium hat. Klar war dies nicht die erste Frage, sondern sie haben sich immer über 4 Fragen von den Ketten und Armbändern über Mariuhana
zum Opium vorgearbeitet. Gleichermassen wie sich das Angebot in die Illegalität begab wurde ihre Stimme leiser.
Von Luang Namtha aus sind wir nochmals 60 km in den Norden, in das kleine Dorf Muang Sing gereist. Eigendlich eine traurige Geschichte was mit diesem, nur 12 km von der chinesischen Grenze
gelegenen, Dorf geschah. Vor 10 Jahren florierte der Tourismus und das Dorf lag mitten im Dschungel. Doch dann kamen die Chinesen, holzten alles ab und legten riesige Bananenplantagen
an.
Heute gibt es nur noch zwei Hotels und leider keine Restaurants mehr. Dies ist gleichbedeutend mit drei mal am Tag Nudelsuppe vom Dorfmarkt. In der Hauptstrasse sind wir an Dongs Treckingagentur
vorbeigekommen. Er nennt sich Tigerman und sass einsam in seinem offenen Büro und schaute in den Regen hinaus. Er ist uns fast um den Hals gesprungen, als wir im zugesichert haben, mit ihm zwei
Tage durch die Region zu treken. Später hat er uns erzählt, dass er seit 6 Monaten jeden Tag in seinem Büro auf Kundschaft wartet, aber seit die Chinesen hier sind einfach keine Touristen mehr
kommen. Auf unsere Frage ob der Trek auch zum Ende der Regenzeit machbar sei antwortete er: Oh for us no problem" und es sei ja eh der letzte Regen des Jahres, fügte er an. Ok doch leider
wird man auch vom letzten Regen des Jahres nass und auch die unbefestigten Strassen bleiben nicht hart nur weil es nachher 5 Monate nicht mehr Regnet.
7 Stunden haben wir uns am ersten Tag mit einem eingängigen Fahrrad durch Regen und Schlam gekämpft, bis wir in einem kleinen Dorf des Akha Stammen angekommen sind. Nach einem
gewöhnungsbedürftigem Nachtessen folgte eine Nacht auf hartem Boden im Haus des Dorfchefs.
Noch kurz was zum Thema Hühnchen nach Akha Art. Das Huhn wird ausgenommen, längs auf ein Holzbrett gelegt und dann an den Füssen beginnend mit einem Hackbeil in mittelgrosse Stücke gehackt.
Danach wird alles in eine Suppe gekippt und so aufgetischt. Eine, von Kopf bis Fuss, knochige Angelegenheit. Nach dem Aufstehen hat der männliche Teil unserer Reisegruppe einen grossen
Fehler begangen. Den Fehler noch vor dem Frühstück durch das Dorf zu wandern. Schon beim zweiten Haus wurde er zum Lao Lao trinken eingeladen, ja fast schon gezwungen. Die vier grossen Gläser
laotischen Reiswhiskeys auf leeren Magen stiegen ungebremst in den Kopf. Zurück bei unserer Gastfamilie gabs Frühstück. Auf den verzweifelten Versuch sich mit der Aussage, man habe doch schon 4
Gläser getrunken, vor einem weiteren Glas zu drücken, antwortete der Hausherr nur: ja dort drüben, aber nicht hier und das zähle nicht. Nach dem Frühstück, und einem weiteren Glas Whiskey gings
auf 6 stündigen Marsch durch Regenwald zurück nach Muang Sing. Von der angeblichen Kraft, welche der Reisbrand dem trinkenden verleien soll, spürten wir leider nichts. Wenigstens sind die Mücken
die uns gestochen haben kurz nach dem Einstich an einer Alkoholvergiftung gestorben.
Um die Fahrt zurück nach Luang Prabang zu verkürzen, haben wir im, sagen wir mal eher mässig attraktiven Udomxai halt gemacht. Hier trafen wir Julia, Patrick und Elijha wieder.
Nach dem abendlichem zusammensitzen wollten wir uns schlafenlegen doch eine laotische Vandalenratte hatte in unserem Zimmer ganze Arbeit geleistet. Im ganzen Raum lagen angenagte Zigaretten und
das viele Nikotin schien bei ihr eine suchtbedingte Inkontinenz ausgelöst zu haben und so war neben der riesigen Unordnung auch das Bett und domis Schlafsack mit Mausekot und Urin
dekoriert.
Auf die Frage ob wir ein Mausfreies Zimmer haben können meinte der Nachtwächter, mit dem Finger erst auf seine Uhr und dann auf die Zigaretten zeigend nur, wir sollen bitte leise sein und
gefälligst draussen rauchen. Wir haben dann kurzerhand die Matratze am verdutzten Nachtwächter vorbei, durch die Lobby getragen und haben uns bei unseren drei Freunden eingenistet.
Die Deutschen folgten der momentanen Linie ihrer Kanzlerin und nahmen uns Flüchtlinge bei sich auf. Zum Glück kommen die drei nicht aus Ungarn!
Auf dem Weg nach Phonsavan im Osten von Laos haben wir in Phou Khoun haltgemacht. Hier auf 1600m hält der normale Tourist, wenn überhaupt, nur um seine Blase zu leeren. Wir sind eine Nacht
geblieben und haben einmalmehr gemerkt wie schwierig das Reisen in Asien sein kann. An mehreren Orten wurde, bevor wir unsere eigentliche Frage stellen konnten, mit einem No No abgewunken. Das
ist uns, gerade in nicht touristischen Orten, öfters passiert. Um einen, möglicherweise peinlichen, Kontakt mit Fremdsprachigen zu verhindern wird man einfach ignoriert oder es wird zb. behauptet
es gäbe im Restaurant nichts zu essen. Dies geschieht aber selten aus bösen Überlegungen oder aus wirklicher Unfreundlichkeit sondern nur um so das Gesicht wahren zu können.
Das nächste Ziel Ponsavan liegt in der Plain of Jars, auf deutsch Ebene der Tonkrüge. Dabei handelt es sich um eine weite Ebene mit hunderten von Krügen, die alle ein Geheimnis haben: Denn
niemand kennt Ihre Herkunft oder weiß wozu sie gedient haben. Doch sicher ist: Die Tonkrüge wurden von Menschen erschaffen. Die Gefäße aus Stein sind zwischen 0,5 und 3 Metern hoch und
wiegen bis zu 6 Tonnen. Man geht davon aus, dass sie 1500 bis 2000 Jahre alt sind. Die Steinkrüge sind verstreut an über 90 Stellen, doch nur drei Stellen sind bislang von Bomben geräumt worden
und somit zugänglich. Die Herkunft und der Zweck der Tonkrüge sind geheimnisvoll. Für einige wurden Deckel gefunden, in andere wurden Muster und Zeichen eingemeißelt. Dennoch gibt es nur
Mutmaßungen über das Geheimnis der Krüge: Es wäre möglich, dass sie als Grabstätte oder zu Begräbnisritualen eingesetzt wurden, darauf deuten Knochenfunde hin. Andere Theorien behaupten, dass
Laolao (Reisschnaps) darin gelagert wurde. Auch ungeklärt ist, wie die tonnenschweren Krüge dorthin gebracht wurden, da der harte Sandstein aus dem sie gefertigt sind in dieser Region nicht
vorkommt.
An dieser Stelle noch was zu den Kriegshandungen in Laos wärend des 2. Indochinakrieges.
Man hört immer nur vom Vietnamkrieg, aber selten vom laotischen Krieg. Wie können wir etwas über einen geheimen Krieg schreiben? Tatsächlich ist das Geheimnis um den Krieg, den Amerika in Laos
geführt hat, heute zum größten Teil gelüftet. Dennoch hatten wir nie etwas davon gehört, bis wir nach Laos gekommen sind.
Laos wurde 1954 unabhängig, nachdem die Franzosen sich zurückgezogen hatten. Aber schon ein Jahrzehnt später wurde das neutrale Land in einen Krieg gezogen, der nicht seiner war.
Der Ho-Chi-Minh Pfad, von den Vietnamesen benutzt, um die Vietcong mit Soldaten, Waffen und Essen zu versorgen, verlief auch durch Laos und wurde von den Amerikanern stark attackiert. Aber nicht
nur der Ho-Chi-Minh Pfad wurde bombardiert, sondern auch über anderen, angeblich unbewohnten, Regionen im Norden Laos’ wurde Bombenlast (auf dem Rückflug von Vietnam) abgeworfen. Dies geschah oft
aus geringer Höhe, so dass viele Bomben nicht explodiert sind.In den Jahren 1964-1973 haben die USA so etwa 250 Millionen Bomben auf ganz Laos geschmissen. Das macht es zu einem der meisst
bombardierten Länder der Weltgeschichte. In diesen 9 Jahren flogen die USA im 8 Minutentakt Luftangriffe auf laotische Ziele. So wurden auf Laos mehr Bomben abgeworfen als wärend des 2
Weltkrieges auf Deutschland und Japan zusammen.
Von all diesen Bomben waren ca. 30 % Blindgänger (UXO = Unexploded Ordnance), welche seit dem überall im Land verteilt, auf oder unter der Erde liegen. Das heißt, in Laos finden sich heute noch
fast 75 Millionen scharfe Bomben, welche bei der kleinsten Berührung explodieren können. Diese UXO verhindern dass Bauern ihre Felder erweitern und dass Gemeinden Brunnen graben. Aus eigener
Erfahrung wissen die Menschen dort, dass es gefährlich ist, neues Land zu betreten. Viele Ressourcen sind so nicht, oder nur unter Lebensgefahr, zugänglich und Land und Menschen bleiben
unweigerlich arm. Auch spielen Kinder manchmal mit gefundenen Bomben, ohne die Gefahr zu erahnen. Andere wissen darum, aber riskieren ihr Leben, weil sie das Metall verkaufen müssen (für 0,20 $
Cent pro Kg), um die Familie zu ernähren. Wieder andere recyceln die Teile und benutzen sie für Alltagsgegenstände und Dekoration.
Die Mines Advisory Group (MAG),welche zur Zeit die Bomben in Laos entschärft, schätzt, dass es noch über einhundert Jahre dauern wird, um das gesamte Land zu säubern! Bis dahin werden sich
weiterhin jeden Tag unschuldige Menschen schwer verletzten und sterben.
Der laotische Krieg war lange Zeit ein Tabuthema, sowohl in Amerika, als auch in Laos selber. Deshalb spricht man heute vom ‘Geheimen Krieg’. Nicht nur hat Amerika wärend des Vietnamkrieges
Bomben auf Laos geschmissen, sondern zusätzlich hat die CIA die Hmong, eine Volksgruppe in Laos, im geheimen ausgebildet, bezahlt und mit Waffen versorgt. Die Hmongs haben auf der Seite der
Amerikanern gegen die kommunistische Bewegung in Laos (die Pathet Lao) und gegen nordvietnamesische Truppen gekämpft. Nach dem Krieg wurden sie von den Amerikanern einfach fallen gelassen und von
der kommunistischen, laotischen Regierung als Verräter unterdrückt und verfolgt. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als zu fliehen. Sie haben sich in den Dschungel und die Berge zurückgezogen
und viele sind an Krankheit oder Hunger gestorben oder sind in Umerziehungslagern verschwunden. Und heute? Uns scheint, dass in Laos noch viele Informationen verschwiegen werden. Die wenigen
Journalisten, die es riskiert haben, illegal die Hmong zu treffen, berichten von schwachen, kranken und hungernden Menschen in den entlegensten Ecken von Laos.
Etwas nördlich von Ventiane gibt es die Saysomdun Spezialzone in der bis heute etwa 150000 Hmongs leben. Erst seit einem Jahr ist es Hilfsorganisationen erlaubt dort Hilfe zu leisten. Noch bis
2009 lebten 14000 Anhehörige dieser vergessenen Armee in einem Flüchtlingslager in Thailand
Von Phonsavan gings über Paksan nach Ventiane von wo wir per Nachtzug nach Bangkok reisen.
Und wie geht eure Reise jetz weiter werden sich vielleicht einige Fragen.
Eigentlich wollten wir ja nach Hause kommen. Da aber nach so vielen Kilometern im Linksverkehr eine Heimkehr für uns und alle anderen viel zu gefährlich wäre, gehen wir noch für einige Monate
nach Südamerika um uns wieder an den Rechtsverkehr zu gewöhnen
Wie unsere Route da aussehen wird wissen wir noch nicht genau. So viel ist sicher! Wir fliegen nach Lima wo wir für drei Wochen in die Sprachschule gehen.
Wie lange wir in Südamerika bleiben hängt einerseits von unseren Finanzen ab und andererseit wie lange wir noch Lust aufs Unterwegssein haben. So wie es bis jetzt aussieht werden wir es noch so
4-5 Monate aushalten.
Das nächstemal melden wir uns also von der anderen Seite der Welt.
Liebe Gruesse
The Doms