Um noch vor Weihnachten diese Region an der Grenze zu Chile besuchen zu können, sind wir nach nur einem Tag in La Paz, direkt ins kleine Wüstenstädtchen Uyuni gereist. Der, sagen wir mal, nicht gerade attraktive Ort ist Ausgangspunkt für Jeeptouren in die Salzwüste. Mit Jeep, Fahrer und östereichisch-französischer Begleitung gings für drei Tage auf Strolchenfahrt.
Die Salar de Uyuni ist die grösste Salzwüste der Erde mit 10.000 qkm. Ihre Entstehung liegt etwa 16 Millionen Jahre zurück, als der südamerikanische Kontinent noch eine andere Form hatte. Wo sich heute die Anden und die Salzwüste befinden, war vor langer Zeit ein grosser, zum Atlantik offener Salzsee. Mit der Kontinentdrift, der Verschiebung der pazifischen Platte auf den südamerikanischen Kontinent begann die Bildung der Anden und die Anhebung des Salzsees. Der See trocknete vor 10000 Jahren zur Salzwüste aus und liegt heute auf 3.650 m Höhe. Eine gewaltige Leistung der Natur, aber wir würden auch so einiges schaffen, hätten wir 16 Millionen Jahre Zeit. Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. An gewissen Stellen soll die Salzschicht 120m tief sein und es werden jährlich etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert. Diese Landschaft könnte aber bald etwas anderst aussehen da im Salzsee grosse Mengen an Lithium liegen. Das Vorkommen an Lithium wird auf etwa 5,4 Millionen Tonnen geschätzt. Das Element Lithium wird zur Herstellung von Lithium- Ionen-Akkus verwendet und ist inzwischen ein wertvoller Rohstoff für die Automobilindustrie mit hohem Wachstumspotential. Darum will die bolivianische Regierung in den nächsten Jahre mindestens 600 Millionen Dollar in neue Fabriken investieren. Nach dem ersten Tag in der Salzwüste und einer Nacht in einem gänzlich aus Salz erbautem Hotel gings am zweiten Tag in das Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa. Dieses Reservat ist mit mindestens 60.000 Besuchern pro Jahr der meistbesuchte Nationalpark in Bolivien. Es erstreckt sich über eine Fläche von etwa 7147 km² und liegt zwischen 4000 und 5000 Meter über dem Meeresspiegel. Farbige Lagunen, Wüsten, Vulkane, Steinformationen und Geysiere bilden fast schon sureal wirkende Landschaften. Ein Vergnügungspark für Naturliebhaber der hinter jedem Hügel mit neuen Attraktionen aufwartet. Apropo sureal. Ein Ort heisst hier Desierto Salvador Dali weil diese Wüste genauso sureal ist wie die Bilder vom Surealist. An die Familie Jähnichen. Ja, wir wissen es heisst eigentlich "des Surealisten" (oder so!) aber dann funktioniert das Wortspiel nicht mehr!
Unser Fahrer Juan war übrigens kein Mann vieler Worte. Dafür ein erstklassiger Fahrer, und leider ein etwas berschränkter DJ. Anderst gesagt: Tour durch die Salzwüste, 650 Bolivianos. Eintritt in den Nationalpark, 150 Bolivianos. Mit hundert Sachen und Modern Talking aus den Lautsprechern durch das weisse Nichts rasen, unbezahlbar.
Viel mehr Worte braucht es eigentlich nicht, Schaut euch einfach die Fotos an.
Liebe Grüsse und bis bald eure domi's!